Der Aufschneider und der Zar: Autopsie eines angekündigten Schiffbruchs
Das Bild ist grausam, aber es bringt alles auf den Punkt: ein 200.000 Tonnen schweres Schlachtschiff, das in der Bucht von New York feststeckt und vergeblich versucht, den Trump Tower an der 5th Avenue zu grüßen, der für Kriegsschiffe unerreichbar ist. Genau das ist in Anchorage passiert. Donald Trump kam mit seiner eigenen mentalen Geografie – der von „Deals“ und goldenen Buchstaben –, um gegen die blutige Topografie des „Totalen Krieges“ zu prallen, die von Wladimir Putin diktiert wird.
Der amerikanische geschäftsmäßige Ansatz hatte gegen den ideologischen Nihilismus des Kremls, der den permanenten Konflikt der Stabilität vorzieht, kaum Gewicht.
Der Zusammenprall dieser beiden Welten konnte nur fatal enden. Auf der einen Seite die Hybris des Immobilienunternehmers, beschrieben von Laure Mandeville, der glaubt, Geschichte lasse sich wie ein Golfplatz kaufen. Auf der anderen Seite die von Françoise Thom sezierte Vernichtungslogik, in der Frieden nur eine Kriegslist ist. Warum hat der „Sheriff“ nichts kommen sehen? Weil er zu sehr damit beschäftigt war, sein eigenes Spiegelbild in den eisigen Gewässern Alaskas zu bewundern, während der Zar seine Waffe lud.
Das Ergebnis dieser Verhandlung ohne Diplomaten stellt einen narzisstischeren Donald Trump denn je, der Geopolitik wie eine simple Immobilientransaktion behandelt, einem Wladimir Putin gegenüber, der diese Eitelkeit nutzt, um seiner Strategie des „Totalen Krieges“ zu dienen. Eine täuschende Inszenierung, die vom Zusammenbruch des westlichen Einflusses zeugt. Eine Analyse, die Bilanz zieht über einen Handel der Betrogenen, bei dem territoriale Zugeständnisse nur zu einem führten: der Stärkung der russischen Kriegsmaschinerie.
2025 war das Jahr des Theaters und der Illusionen. 2026 wird das Jahr der Abrechnung. Hinter dem Lächeln der Fassade stürzt das Bühnenbild gerade auf uns herab.
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