Jenseits der Farce
Die Privatisierung des Staates als höchstes Stadium der Dummheit. Was Machiavelli mit beißender Ironie aufzeigt, geht über die einfache Karikatur eines inkompetenten Trump hinaus. Die wahre Gefahr, die unser Florentiner erkennt, ist die Verwandlung der Republik in eine „Cosa Nostra“. Indem er sich ausschließlich mit Familienmitgliedern (Kushner) und Golf- oder Geschäftspartnern (Witkoff) umgibt, betreibt Donald Trump nicht nur Vetternwirtschaft: Er verändert das Wesen der Macht selbst.
Das Ende des Politischen: Für Machiavelli ist Politik eine hohe Kunst. Für die Trump-Clique ist sie eine Transaktion. Alles steht zum Verkauf, alles ist käuflich, von militärischen Allianzen bis zu Staatsgeheimnissen. Jared Kushner hat keine geopolitische Vision, er hat einen „Businessplan“. Witkoff verhandelt keine Verträge, er sucht nach „Return on Investment“. Das ist die Diplomatie der Ladenkasse.
Systemische Verwundbarkeit: Indem Trump „Versager“ auf Schlüsselpositionen setzt, schafft er ein Vakuum. Die Natur verabscheut die Leere, aber Putin liebt sie. Die Gefahr ist nicht nur, dass Trump ein „Narr“ ist, sondern dass er eine Beute ist. Ein Mann ohne historische Bildung, ohne moralische Prinzipien und besessen von seinem Image ist die ideale Marionette für einen KGB-Offizier, der in psychologischer Manipulation geschult ist.
Die freiwillige Amnesie: „Biden ist schuld“ ist nicht nur die Ausrede eines verwöhnten Kindes. Es ist eine Technik zur Zerstörung des Gedächtnisses. Indem er die Verantwortung (das Wesen des Anführers) ablehnt, lädt Trump das Chaos ein. Denn wenn der Chef für nichts verantwortlich ist, dann haftet niemand für irgendetwas. Und in dieser Leere der Verantwortlichkeit wird das Recht des Stärkeren – oder des Reicheren – zur einzigen Verfassung.
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