Dieser zweite Teil setzt die michelet’sche Autopsie fort, indem er sich auf die chirurgischen Analysen von Françoise Thom stützt. Hier ist Russland nicht mehr nur eine Tyrannei, sondern eine virale Pathologie: die „Cholera“. Michelet diagnostiziert darin ein auf der ontologischen „Lüge“ gegründetes Imperium, eine Anti-Realität, in der Zar Nikolaus I. das „Falsche des Falschen“ ist und in der die Bürokratie alles organische Leben zermalmt. Die Fähigkeit des russischen Regimes, seine eigene Zersetzung zu exportieren, um die moralischen Abwehrkräfte des Westens aufzulösen, ist furchterregend.

Ein „kaltes Gift“, das einschläfert, bevor es tötet. Angesichts dieser Todesmaschine, die ihre eigene Nation „beseitigt“ hat, erscheint die gemarterte Ukraine paradoxerweise als die einzige lebendige Kraft, ein Wunder des Widerstands, das verhindert, dass der Wundbrand Europa überflutet.

Es ist eine klinische Warnung: Man verhandelt nicht mit einer Epidemie, man dämmt sie ein oder man stirbt daran.